Das Coburger Land ...
 ganz persönlich

Teaser Wie beeinflusst unser Lebensstil den Klimawandel?  Team der CO2-Fasten-Staffel zieht zur Halbzeit Bilanz

Am 01. März machten sich die Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager der Metropolregion Nürnberg mit ihrer CO2-Fasten-Staffel auf den Weg, ein klimaverträgliches Leben zu erproben. Die Hälfte der Strecke ist zurückgelegt. Zeit für die Beteiligten, eine erste Bilanz zu ziehen. Mit ihrem Experiment richten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Öffentlichkeit und laden alle Interessierten ein, den Internet-Blog zur Fasten-Staffel zu verfolgen und die Beiträge zu kommentieren.
Der Staffellauf ist zwar virtuell, aber deshalb nicht weniger anspruchsvoll und mitunter auch schweißtreibend. Bei diesem Selbstversuch verpflichten sich alle Teilnehmenden, den eigenen Lebensstil mit Hilfe einer CO2-Bilanz zu hinterfragen und sich als „Fastenopfer" Dinge vorzunehmen, mit denen der eigene, klimaschädliche Fußabdruck weiter verkleinert werden kann. Zum Erfahrungstausch wurde ein Internet-Blog eingerichtet. Darin wird täglich der „Staffelstab" an eine neue Person weitergegeben, die dann am nächsten Tag ihre persönlichen Ziele und Erfahrungen in einem Blogbeitrag schildert.
Dabei sind die Ziele und Themen so vielfältig wie die Art der Schilderung: Während die einen nüchtern Bilanz ziehen und sich hehre Ziele setzen, führen die anderen einen inneren Dialog, drehen an Stellschrauben, schildern ihre Selbstversuche oder reflektieren das Ganze in Form eines Gedichtes – alles ist möglich, geht nicht gibt's nicht!
So zeigt Klimaschutzmanagerin Lisa Güntner aus Coburg bei ihrem Blogbeitrag zum Frühjahrsputz z.B. auf, wo sich auch in ihrem Haushalt noch CO2-Einsparpotenziale verstecken: Beginnend in der Küche „springt" ihr der Plastikmüllsack ins Auge, der trotz ihres Vorsatzes, dass sie nur einen Beutel bis zum Ende der CO2-Fastenzeit benötigen möchte, bereits „erschreckend voll" ist. Auch werden einige Töpfe aussortiert. „Leider sind diese Töpfe viel zu klein für die Flächen unseres Ceranfeldes und ich verschenke bei jeder Verwendung trotz Deckel und Nachwärmenutzung unnötig Energie, die neben dem Kochtopf, an die Luft abgegeben, verloren geht. Also – raus damit und ab in die Flohmarktkiste– es sind ja noch genügend andere Töpfe vorhanden und diese kleinen passen vielleicht auf jemand anderes Herd viel besser." Im Bad hingegen findet sie nur noch wenig Einsparpotenzial, da sie ohnehin lieber duscht als badet und den geringen Stromverbrauch der kleineren Elektrogeräte wie Rasierer und elektrische Zahnbürste ihres Lebensgefährten in Kauf nimmt. Zum Abschluss ihrer Wohnungsinspektion gönnt sich die CO2-Fastenstaffel-Läuferin einen Fair-Trade Kaffee auf ihrem Balkon und pflanzt noch ein paar Paprika- und Tomatenpflanzen an, um einen Teil des CO2-Fußabdrucks gekaufter Lebensmittel durch Transport und Verpackung zu umgehen.

Auf halber Strecke wird deutlich: Die Beteiligten schneiden als „Klimaschützer von Berufswegen" zwar in ihrer CO2-Bilanz meist besser ab als der bundesdeutsche Durchschnitt, der für jeden Bundesbürger einen CO2-Ausstoß von 12 Tonnen pro Jahr ausweist. Trotzdem stellen die Bloggerinnen und Staffelläufer bei ihren Bilanzen fest, dass mit oft einfachen Maßnahmen schnell weitere Verbesserungen zu erzielen sind. So lassen dann Mottos der Erfahrungsberichte wie „Kleinvieh macht auch Mist" oder „Weniger ist der neue Luxus" die wesentliche Erkenntnis bereits erahnen.

Die Beteiligten machen darüber hinaus die Erfahrungen, dass Nachhaltigkeit zwar mit Mühen verbunden ist, aber auch zusätzliche Vorteile bringen kann: Weniger Konsum spart Zeit und macht Schränke und Regale übersichtlicher, der Weg zur Arbeit mit dem Rad macht morgens wach und abends den Kopf frei, der Verzicht auf Verpackung macht den Einkauf „leichter", spart Platz und Wege zum Wertstoffhof, „rest(e)los glücklich" Kochen ist kreativ. Und nicht alles, was ausgedient hat, muss gleich zum Müll, sondern kann durch Upcycling umgenutzt werden.

Mit viel Neugier und Spaß probieren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann auch gerne an den guten Tipps der anderen Beiträge und kommentieren dann im Blog, ob der Versuch von Erfolg gekrönt war. Die selbstgemachten Chips erhalten das Urteil „die sind der Hit", oder aber der Versuch zur veganen Ernährung bringt die Erkenntnis, „ein Leben ohne Butter finde ich ganz furchtbar".

Die halbe Wegstrecke ist geschafft, jetzt heißt es durchhalten und weitere Erfahrungen sammeln. Allen Beteiligten ist klar: Der Anspruch ist hoch, will man die Klimaerwärmung auf 1,5° C begrenzen, wie im November 2015 im Pariser Klimaschutzabkommen völkerrechtlich bindend beschlossen wurde. Eine wahrlich olympische Herausforderung, zu der die Staffelteilnehmer die Bürgerinnen und Bürger der Region zum Mitmachen auffordern möchten – eins ist sicher, alle, die mitmachen, gewinnen und leisten einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft.

Übrigens, wer jetzt beim Fastenblog einsteigen und eigene Erfahrungen sammeln möchte, dem sei ganz aktuell zum Frühjahrsbeginn der Beitrag von Tag 8 empfohlen, in dem beschrieben wird, wie man beim Frühjahrsputz für den Klimaschutz den Energiefressern auf die Spur kommt.
Der Blog ist nachzulesen unter https://co2fasten.wordpress.com/

Die Klimaschutzmanager/innen arbeiten in Städten und Landkreisen an der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Im Jahr 2015 wurde aus dem „Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung" der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) ein Initiativkreis der Klimaschutzmanager/innen gegründet, in welchem die Idee zur CO2-Fasten-Staffel entwickelt wurde.

Kontakt

Landratsamt Coburg
Klimaschutzmanagerin
Lisa Güntner
Telefon 09561 514-144

Leerraum - nicht löschen!!!

Landarzt mal anders.

Suche bislang erfolglos?

Der direkte Draht

Sie haben bei Ihrer Suche oder unter Fragen & Antworten nicht die passende Information gefunden? Wir helfen gerne weiter:

Telefon
09561 514-0
Telefax
09561 514-1099

E-Mail schreiben

Sicheres Kontaktformular

Ehrenamtskarte

Der Landkreis Coburg
würdigt freiwilliges Engagement.

Ehrenamtskarte