Sitzung: 16.01.2024 Ausschuss für Jugend und Familie
Berichterstatter: Kerstin Spindler
Beschluss: einstimmig
Vorlage: 271/2023
Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für
Jugend und Familie beschließt, dass ab dem Jahr 2024 die JaS-Fachkräfte in den
Kommunen Bad Rodach, Seßlach und Sonnefeld nicht mehr nur an den Mittelschulen,
sondern an den Grund- und Mittelschulen tätig sind und somit der gesamten
Schülerschaft als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Sachverhalt
JaS –
Jugendsozialarbeit an Schulen – ist seit 2002 ein laufendes, erfolgreiches
Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und
Soziales (StMAS).
Der Landkreis
Coburg nimmt an dem Förderprogramm des StMAS seit 2009 teil. Hier wurde JaS an
den beiden Förderschulen in Coburg und Neustadt b. Coburg sowie der
Mittelschule Am Moos (Neustadt b. Coburg) installiert. Eine erste Erweiterung
fand 2014 statt (Mittelschule Rödental-Oeslau sowie Grundschule Heubischer
Straße in Neustadt b. Coburg) und im Jahr 2019 erfolgte die Einführung von JaS
an der Mittelschule Seßlach.
Eine vom Kreistag
des Landkreises Coburg am 26.09.2019 beschlossene Ausbauplanung, Vorlage Nr.
168/2019, sah eine Erweiterung von JaS in den darauffolgenden Jahren (2020 bis
2023), pro Jahr an 3 Mittelschulen, gefolgt von Wirtschafts-, Berufsfachschule
und Realschulen vor. Bei der Benennung der Schulen wurden die damals geltenden
Förderrichtlinien zu Grunde gelegt. Diese gaben eine Priorisierung der Schulen
vor und berücksichtigten Grundschulen nur, wenn mindestens 20% der
Schülerschaft aus Migrantenfamilien stammen.
Mit der neuen
Förderrichtlinie, gültig vom 01.01.2021 bis 31.12.2024, wurde diese
Priorisierung aufgehoben und Grundschulen wurden ohne Einschränkungen mit
aufgenommen.
Die negativen
Entwicklungen bei der Schülerschaft im Rahmen der Corona-Pandemie führten zu
einem kurzfristigen Ausbau der Förderstellen sowie einer zeitlich begrenzten
Erhöhung der Fördersumme durch das Bayerische Staatsministerium. Damit
einhergehend beschloss der Kreistag, Vorlage 100/2021, am 22.07.2021 einen
flächendeckenden Ausbau von JaS an allen noch nicht versorgten Grund- und
Mittelschulen.
Bis zu diesem
Zeitpunkt wurde der Fokus vor allem auf die Förder- und Mittelschulen gelegt,
weshalb die Schulen, an denen Grund- und Mittelschule keine räumliche Trennung
aufweisen, anfangs nur mit der jeweiligen Mittelschule benannt wurden.
Entsprechend lauten die Beschlüsse des Ausschusses und auch die Antragstellungen
bei der zuständigen Regierung von Oberfranken jeweils nur auf die
Mittelschulen.
Im Rahmen des
zuletzt stattgefundenen JaS-Ausbaus an der Grundschule Ebersdorf, Ausschuss vom
26.07.2023, Vorlage Nr. 168/2023, zeigte sich, dass eine Trennung zwischen Grund-
und Mittelschule, sofern sie räumlich zusammengefasst sind, fachlich nicht
erklärbar ist. Dies gilt im Landkreis Coburg für die Grund- und Mittelschulen
in Bad Rodach, Ebersdorf, Seßlach und Sonnefeld. Die im Sommer erstellte
Bedarfsanalyse hat einen zusätzlichen Bedarf für die Schule in Ebersdorf
nachgewiesen, dem mit der Schaffung einer weiteren Stelle nachgegangen wurde.
Für die anderen
drei Grund- und Mittelschulen hat sich zum jetzigen Zeitpunkt kein erhöhter
Bedarf ergeben. Die formale Umsetzung der bisherigen Antragstellung würde eine
Arbeit der eingesetzten JaS-Fachkräfte jedoch nur für die Mittelschüler ab der
5. Klasse zulassen, was in der Praxis für die Schülerschaft inakzeptabel ist.
Im Rahmen der
Antragstellungen ab dem kommenden Jahr 2024 soll eine einheitliche Handhabung
im Landkreis Coburg erreicht werden. Im Rahmen der Förderrichtlinie ist ein
Beschluss hierzu notwendig.