Bauzeit im Rekordtempo: Seßlacher Berg ist wieder für den Verkehr frei
Der feuerrote Chevrolet-Oldtimer von Uwe Schmidt aus Seßlach hatte die Ehre, als erstes Fahrzeug nach der offiziellen Freigabe den Seßlacher Berg runter und wieder rauf zu tuckern. Mit an Bord: Landrat Sebastian Straubel, Projektleiter Patrick Mohr, Bürgermeister Maximilian Neeb und Klaus-Peter Jander als Vertreter der Regierung von Oberfranken. Der Überraschungsbesuch von Uwe Schmidt samt Oldtimer passte gut zum feierlichen Anlass: Schließlich stellt die Sanierung der Kreisstraße CO 25 den Seßlacher Berg hoch das zweitgrößte Straßenbauprojekt dar, das der Landkreis Coburg in seiner über 50-Jährigen Geschichte umgesetzt hat – allerlei Superlative inbegriffen.
Landrat Sebastian Straubel griff in seiner Ansprache gleich mehrere ungewöhnliche Aspekte auf. Dazu gehörte die Tatsache, dass der rund 3,3 Millionen Euro teure Ausbau deutlich früher fertig wurde als ursprünglich geplant. Das ist in der heutigen Zeit schon eine Besonderheit, betonte der Landrat und dankte allen Beteiligten für „eine tolle Gemeinschaftsleistung". Die Hauptakteure waren neben der Regierung von Oberfranken die Baufirma Rädlinger sowie der Tiefbau-Fachbereich des Landratsamtes mit Projektleiter Patrick Mohr. Eine derart aufwändige Baustelle habe der Landkreis bislang noch nie komplett in Eigenregie abgewickelt – da dürfe man schon ein bisschen stolz sein, ergänzte Sebastian Straubel.
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Wenn auch Klaus-Peter Jander noch keinen genauen Fördersatz für den Ausbau der CO 25 zusagen konnte – er werde „bestmöglich" sein, versicherte der Leiter des Bereichs Straßenbau bei der Regierung von Oberfranken. Denn auch in Bayreuth hat man mitbekommen, dass die Arbeiten am Seßlacher Berg zügig und fachkundig umgesetzt wurden. Deshalb zeigte sich Jander auch überzeugt: „Diese Straße wird die nächsten 30 bis 40 Jahre halten." Sebastian Straubel zeigte sich froh darüber, dass sich der Freistaat Bayern kräftig finanziell am Ausbau des Seßlacher Bergs beteiligten wird: „Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sind Investitionen in die Zukunft des ländlichen Raumes."
Einer, der beim Ausbau nicht nur eng mit dem Landratsamt, sondern auch mit der Regierung in Kontakt stand, war Gerhard Ehrlich. „Er hat sich in herausragender Art und Weise für diese Baumaßnahme eingesetzt", sagte der Landrat über Ehrlich, der Mitglied im Coburger Kreistag ist. Mit seiner Beharrlichkeit bei der Unterstützung der Ausbaupläne dürfe er den Seßlacher Berg auch ein bisschen als „seinen Berg" empfinden, sagte Sebastian Straubel zu Gerhard Ehrlich.
„Total begeistert" zeigte sich Maximilian Neeb vom Ablauf der Bauarbeiten. Die Tatsache, dass die CO 25 gut zwei Monate früher als geplant wieder freigegeben werden konnte, führte der Seßlacher Bürgermeister auf die „sehr, sehr gute Zusammenarbeit" aller Beteiligten zurück. Trotz mancher Probleme wie dem schlechten Wetter während der ersten Bauphase im Mai, sei die gegenseitige Rücksichtnahme der Schlüssel zum Erfolg gewesen, ergänzte Neeb. Dem pflichtete auch der Landrat bei: „Es gab ein gutes Miteinander mit der Stadt Seßlach – nur so kann eine Baustelle so gut funktionieren."
Ihre Eindrücke vom Alltag direkt auf der Baustelle schilderten Patrick Mohr sowie Michael Russ und Rene Dietrich von der Firma Rädlinger. So ein Projekt wie der Seßlacher Berg sei selbst für ein großes Unternehmen wie Rädlinger eine echte Herausforderung, versicherte Russ und lobte die Arbeit der „Profis", die auf allen Ebenen am Projekt mitgewirkt haben. „Schnell, willig und kompetent" seien alle ans Werk gegangen. Über zwei Jahrzehnte nach den ersten Überlegungen und etlichen verworfenen Überlegungen für den Ausbau zeigte sich Patrick Mohr beim Blick die Straße hoch Richtung Watzendorf sehr zufrieden: „Aus technischer Sicht haben wir die Ideallösung gefunden." Und, das betonte der Projektleiter ausdrücklich, auch eine Lösung, bei der sparsam mit dem Geld der Steuerzahler umgegangen wurde.
Den kirchlichen Segen für die Straße und alle, die sie in Zukunft nutzen, spendete Pfarrvikar Vijaya Boddu von der Pfarreiengemeinschaft Seßlach.
Zahlen zur CO 25 am Seßlacher Berg
Ausbaulänge: 2460 Meter (davon 1020 Meter Vollausbau). – Bodenbewegungen: 80.000 Tonnen. – Schotter, Kies und Frostschutz: 28.000 Tonnen. – Asphalt: 15.000 Quadratmeter. – Schutzplanken und Betongliedwände: 1800 Meter. – Gesamtkosten: 3,3 Millionen Euro. – Bauzeit: 22. April bis 22. August.
Zitate
„Wenn wir mit dem Landkreis Coburg zusammenarbeiten, wissen wir, dass wir auf Profis treffen."
Michael Russ
Leiter der Niederlassung Selbitz bei der Firma Rädlinger
„Mich hat das Wetter im Frühjahr geärgert. Sonst wären wir noch schneller fertig gewesen."
Rene Dietrich Bauoberleiter am Seßlacher Berg
Sie machen den Weg frei: Mit dem offiziellen Schnitt durchs Band mit dem Landkreis-Logo ist die Kreisstraße CO 25 am Seßlacher Berg nach rekordverdächtigen vier Monaten wieder für den Verkehr freigegeben worden.
Und los geht's: Mit Uwe Schmidt am Steuer des Chevrolet gingen Patrick Mohr, Maximilian Neeb, Sebastian Straubel und Hans-Peter Jander (von links) auf die Premierenfahrt den Seßlacher Berg hoch.
Fotos: Landratsamt Coburg/Berthold Köhler