Sitzung: 20.07.2023 ÖPNV-Beirat
Berichterstatter: Dennis Flach
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: 155/2023
Sachverhalt
Zur
Aufrechterhaltung eines ausreichenden Angebots an Verkehrsleistungen setzen
viele Aufgabenträger im ÖPNV auf einen bedarfsorientierten Verkehr. Dieser
Verkehr verspricht eine einfache und flexible Nutzung. Die Digitalisierung
bietet dabei viele neue Lösungsmöglichkeiten für Bedarfsverkehre. Sie sind bereits in viele
Nahverkehrslösungen integriert und werden auch vom Freistaat Bayern gefördert.
Der Fahrgast kann digital nach Angeboten suchen, diese buchen und bezahlen.
Ergänzt sind Hintergrundsysteme, die eine Routenverfolgung und Abrechnung für
den Aufgabenträger ermöglichen. Im Landkreis Coburg ist für die Rufbussysteme
zwar eine digitale Suche und Buchung möglich, es werden aber noch nicht alle
Möglichkeiten ausgeschöpft. Die Nachtverkehre in Stadt und Landkreis Coburg
funktionieren noch vollständig analog.
Im Rahmen der
Fortschreibung des Nahverkehrsplans ist überprüft worden, in wie weit zur
Bereitstellung eines verlässlichen (stündlichen) Mobilitätsangebots digitale
Lösungen beitragen können. Das gilt in erster Linie für Tagesrandzeiten und in
Teilräumen außerhalb der Hauptbedienungsbereiche mit Bus und Schiene.
Denkbar sind
Varianten mit und ohne Fahrplanbindung. Außerdem sind bei den Betreibermodellen
eine Variante mit eigenständiger Fahrzeugflotte geprüft worden, so wie der
Betrieb mit Fahrzeugressourcen der vorhanden Taxi- und Mietwagenunternehmen.
Die Bewertung
erfolgt letztlich an den Kriterien Realisierungsfähigkeit und
Wirtschaftlichkeit und ist mit zwei Nutzungsintensitäten abgeprüft worden.
Außerdem sind verschiedene Ausbaustufen denkbar.
Die Präsentation
enthält eine Abschätzung zum Thema Barrierefreiheit, die im Rahmen von
Bedarfsverkehren gesonderten Herausforderungen unterliegt.
Zum aktuellen
Zeitpunkt ist noch keine Umsetzungsempfehlung vorgesehen. Der Freistaat
Bayern will mit On-Demand Verkehren flächendeckendes Mobilitätsangebot schaffen
und sieht bedarfsorientierte Bedienformen als Chance für flächendeckende
Mobilität im ländlichen Raum. Es ist eine breite Unterstützung des Freistaats angekündigt mit
Fördermitteln, persönlicher Beratung, Informationsaustausch und Vernetzung. Die
angepassten Förderrichtlinien erlaubt mehr Spielraum.
Aus der Beratung
Der Vorsitzende schlägt die Durchführung eines Workshops zu den verschiedenen Maßnahmen vor, um mit genügend Zeit alle Aspekte (Angebot, Wirtschaftlichkeit, Fördermöglichkeiten) zu beleuchten und die Beschlussfassung vorzubereiten.