20.09.2022 - Ausgezeichnet: Das Ehrenamt im Coburger Land ist preisverdächtig

Was das Coburger Land ausmacht? Da muss Landrat Sebastian Straubel nicht lange überlegen: „Die Menschen, die Unternehmen und das bürgerschaftliche Engagement", erklärt er bei der Auftaktveranstaltung zum neuen Preis, der im Coburger Land ab dem kommenden Jahr vergeben wird, dem „Voluntarius".

Und diesen gibt es für etwas, das genau diese drei Schlagwörter, die der Landrat genannt hat, vereint. Nämlich für soziales, bürgerschaftliches Engagement durch die Menschen in den Unternehmen im Coburger Land.

Das Ehrenamt habe im Coburger Land eine lange Tradition und trage wesentlich zum sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft bei, so Straubel. „Es macht unser Coburger Land lebens- und liebenswert. Tausende Menschen engagieren sich im Rettungsdienst oder in sozialen Einrichtungen, in Kirche oder Kultur, bei den Heimatvertriebenen oder im Sportverein. Aber eben auch in den Unternehmen wird soziales Engagement gelebt", ist der Landrat überzeugt. Ob das in der Form ist, dass die Beschäftigten freigestellt werden für Rettungseinsätze oder die Unternehmen Partner der Ehrenamtskarte sind, ob sie Hilfstransporte in Krisengebiete organisieren, Sponsoring für Vereine betreiben oder Spenden für soziale Projekte, für Kindergärten oder Schulen ermöglichen.

Oft wisse davon außerhalb dieser Unternehmen nur keiner oder wenige und deshalb gibt es ab sofort den „Voluntarius", der genau dieses Engagement der Betriebe sichtbar machen soll.

„Bei der Jobwahl geht es längst nicht mehr nur um Geld und Karriere", weiß Martin Schmitz, Leiter der Wirtschaftsförderung im Landkreis Coburg.
Beschäftigte wünschten sich von ihrem Arbeitgeber auch ein gewisses Maß an sozialem Engagement. Dies fördere die Bindung zum Unternehmen. Studien belegen, dass Mitarbeiter, die ihrem Arbeitgeber vertrauen, sich gleichzeitig auch wohlfühlen beziehungsweise deutlich engagierter, motivierter und zufriedener sind. „Dementsprechend ist soziales Engagement eine Win-Win-Situation für die Unternehmen", ist Schmitz überzeugt.

Im Landkreis Coburg ist das soziale Engagement – auch im Bereich der Unternehmen – sehr hoch und darauf ist Landrat Sebastian Straubel auch besonders stolz.
Und deshalb soll dieses soziale Engagement in den Betrieben im Coburger Land künftig auch besonders gewürdigt und sichtbar gemacht werden.

„Soziales Engagement ist, insbesondere in einer Gesellschaft, in der es auf verschiedenen Social-Media-Plattformen zunehmend um die eigene Darstellung geht, alles andere als selbstverständlich", sagt Tanja Altrichter, Koordinatorin des Bündnisses Ehrenamt am Landratsamt Coburg.
Und genau deshalb gelte es, dieses soziale und ehrenamtliche Engagement, das im Coburger Land so ausgeprägt ist, auch nach außen zu tragen und damit Vorbild für andere zu sein.

Deshalb ist die Idee hinter dem Ehrenamtspreis „Voluntarius", Unternehmen, die sich sozial engagieren, auszuzeichnen.
Nicht aber etwa durch eine Figur oder einen Pokal, was dann möglicherweise irgendwo in den Büros verstaubt.
Vielmehr handelt es sich bei dem „Voluntarius", mit dem der Landkreis seine sozial engagierten Unternehmen auszeichnet, um einen Baum, der vor dem Betrieb dann gepflanzt werden und dort weiter wachsen beziehungsweise Früchte tragen soll.
So wird das soziale Engagement eines Unternehmens auch nach außen sichtbar, kann Nachahmer finden und so immer weiter wachsen.

Doch wie erhält man als Unternehmen überhaupt diesen „Voluntarius"?
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihren Arbeitgeber mit einer Kurzbeschreibung über dessen soziales Engagement ganz einfach über ein Formular auf der Website des Landratsamtes vorschlagen:

https://www.landkreis-coburg.de/1545-0-Ehrenamt.html

Eine Kommission, in der auch die Wirtschaftsförderung und der Landrat vertreten sind, entscheidet dann über die Vergabe.

Der Auftakt für dieses soziale wie nachhaltige Projekt wurde am Montagabend bei einer Auftaktveranstaltung mit Vertretern der IHK zu Coburg, der HWK und verschiedenen Sozialverbänden in der Digitalen Manufaktur in Rödental gelegt, indem jeder Teilnehmer bereits ein kleines Tütchen mit Samen für einen Baum erhielt, der nun wachsen und gedeihen kann – genau wie das soziale Engagement in den Betrieben im Coburger Land.
Und im nächsten Jahr wird dann bereits ein gewachsener Baum an ein Unternehmen verliehen.

Foto: Frank Wunderatsch